Die Nationalparkregion Eifel ist eines der wenigen Gebiete in Europa, in dem man
die Milchstraße noch mit bloßem Auge bewundern kann. Das glimmende Band der Milchstraße ist nur dort zu erkennen, wo der Nachthimmel nicht durch nächtliche Außenbeleuchtung aufgehellt wird und die
Sterne verblassen. Im dichtbesiedelten Mitteleuropa ist dies ein seltenes Alleinstellungsmerkmal. Die meisten Menschen leben in Städten und dichtbesiedelten Räumen, in denen eine solch intensive
Sternenbeobachtung kaum mehr möglich ist.
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Die Vermeidung unnötiger Aufhellung der natürlichen Nacht
durch künstliche Lichtquellen rückt zunehmend in den Fokus von Naturschutz, Gesundheitsvorsorge, Astronomie und Tourismus. Auch der effizientere Umgang mit Energie im Zusammenhang mit nächtlicher
Beleuchtung gewinnt unter Klimaschutzaspekten weiter an Bedeutung.
In einer partnerschaftlichen Initiative engagieren sich nun verschiedene Einrichtungen aus der Nordeifel für die Erhaltung des sternenreichen Nachthimmels und der natürlichen Nachtlandschaft in der
Nationalparkregion Eifel. Nachdem bereits im Februar 2014 der Nationalpark Eifel von der International Dark Sky Association (IDA) als „Sternenpark“ ausgezeichnet worden war, ist das Ziel nun die
Anerkennung als „Sternenreservat“. Dies ist ein Prädikat, mit dem weltweit nur sehr wenige Regionen für sich werben können. Durch die Nähe zu den umliegenden Metropolen bieten sich für die Eifel
dadurch viele Chancen, vor allem für den Tourismus.
Koordiniert wird das Projekt durch den Naturpark Nordeifel, der während der zweijährigen Umsetzungsphase von der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, aus dem EU- LEADER-Programm und
vom Kreis Euskirchen Unterstützung erhält. Partner sind der Nationalpark Eifel, die Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang, die Vogelsang IP gemeinnützige GmbH, die Stadt Schleiden und die Stadt
Heimbach. In den weiteren Prozess sollen alle Kommunen in der nordrhein-westfälischen Eifel eingebunden werden. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Naturpark Hohes-Venn Eifel in Belgien und mit den
benachbarten belgischen Gemeinden ist vorgesehen. Mit der fachlichen Begleitung wurde die Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ beauftragt.
Gemeinsam mit dem Präsidenten der NRW-Stiftung, Harry Kurt Voigtsberger, stellten die Initiatoren und Unterstützer die Initiative im Kulturkino Vogelsang IP vor. Harry Kurt Voigtsberger wies auf die
naturschutzfachliche Problematik der zunehmenden nächtlichen Aufhellung hin. Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrates beim Kreis Euskirchen und Aufsichtsratsvorsitzender der
Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang, betonte die Möglichkeiten, die sich auch für die Erweiterung des touristischen Angebotes in der Eifel ergeben. Der Vorsitzende des Naturpark Nordeifel
e.V., Günter Schumacher, hob hervor, dass die natürliche Dunkelheit ein wichtiges Schutzgut auch im Sinne des gesetzlichen Auftrages der Naturparke sei.
Astronom Harald Bardenhagen, der sich seit einigen Jahren in der Eifel für die Erhaltung der nächtlichen Dunkelheit einsetzt, erläuterte die Maßnahmen. Das Projekt soll durch eine Informations- und
Sensibilisierungskampagne bei öffentlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen Bewusstsein für den Wert der natürlichen Nacht schaffen. Die Städte und Gemeinden in der Nordeifel erhalten konkrete
Unterstützung bei der Beleuchtungsplanung, die bei der Umstellung auf energiesparende Alternativen ohnehin in vielen Fällen bearbeitet wird. Durch die Art und Ausrichtung von Lampen im öffentlichen
Bereich kann etwa unnötiges, in den Himmels gerichtetes Licht vermieden werden. Der Heimbacher Bürgermeister Peter Cremer sowie Andreas Glodowski von der Stadt Schleiden wiesen auf
Lösungsmöglichkeiten zur Vermeidung unnötiger Lichtbelastung hin, die bereits in ihren Kommunen praktiziert werden.
Im Rahmen des Projektes werden zudem die natürliche Nacht und die Möglichkeit zur Sternenbeobachtung als Alleinstellungsmerkmal für die Umweltbildung und den Tourismus in der Nationalparkregion Eifel
genutzt. So werden in Zusammenarbeit mit den Naturerlebniseinrichtungen der Region Referenten für astronomische Sternenführungen und Exkursionen geschult. Es werden Beobachtungsplätze ausgewiesen,
die etwa von Hobbyastronomen aus den umliegenden Großstädten genutzt werden können. Gemeinsam mit Gastgeberbetrieben und touristischen Vermarktungseinrichtungen werden attraktive Pauschalen für
unterschiedliche Zielgruppen konzipiert.
Unterstützt werden die Maßnahmen während der Umsetzungsphase in den kommenden zwei Jahren durch die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege mit einer Förderung in Höhe von
58.000 Euro und eine Zuwendung aus dem EU-LEADER-Programm in einem Umfang von 38.000 Euro. Der Kreis Euskirchen beteiligt sich mit 15.000 Euro an dem Projekt.